Seminar: 4.03.2302 Dieses da. Mittelalterliche Debatten über das Prinzip der Individuation (Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus, Wilhelm von Ockham) - Details
Seminar: 4.03.2302 Dieses da. Mittelalterliche Debatten über das Prinzip der Individuation (Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus, Wilhelm von Ockham) - Details
Seminar: 4.03.2302 Dieses da. Mittelalterliche Debatten über das Prinzip der Individuation (Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus, Wilhelm von Ockham)
Es bereitet uns keinerlei Schwierigkeiten, in einer Bäckerei auf eine Zimtschnecke zu zeigen und mithilfe der Aussage: ›Ich hätte gerne dieses da‹ erfolgreich besagte Zimtschnecke zu erhalten. Wir nehmen damit auf die Zimtschnecke als ein einzigartiges Ding Bezug, das genau und nur ›dieses‹ ist – also auf die Zimtschnecke als ein Individuum, ein Einzelding. Was uns im Alltag problemlos gelingt, ist philosophisch aber problematisch: Was macht ein Einzelding eigentlich zu genau diesem Ding und nicht zu jenem? Welche Identitätskriterien benötigen wir, um ein Einzelding von einem anderen zu unterscheiden?
Wer diese Probleme formuliert, stellt die Frage nach dem Prinzip der Individuation. Es bildet gewissermaßen die Kehrseite der Universalienproblematik. Bei dieser untersucht man, wie es möglich ist, dass verschiedenen Einzeldingen gemeinsame allgemeine Prädikate zukommen können. Dagegen wird bei der Diskussion um das Individuationsprinzip gefragt, wie es möglich ist, dass es Entitäten gibt, die individuell verschieden von allen anderen Entitäten derselben Art sind.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Antworten, die innerhalb der mittelalterlichen Debatten des 13. und 14. Jhs. gegeben wurden. Auch dort wurde das Individuationsprinzip im Rahmen der Universalienfrage diskutiert. Wir beschränken uns dabei im Wesentlichen auf die Frage nach dem Individuationsprinzip materieller Einzeldinge und analysieren – nach einem Problemaufriss bei Aristoteles und terminologischen Vorklärungen – in chronologischer Reihenfolge die Konzeptionen von Thomas von Aquin (†1274), Johannes Duns Scotus (†1308) und Wilhelm von Ockham (†1347). Ziel des Seminars ist es, anhand der Frage nach der Individuation eine differenziertere und philosophiehistorisch fundiertere Sicht auf ein ontologisches Grundproblem im Kontext der Universaliendebatte zu erhalten.
Inhaltliche oder sprachliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich; die Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme und vorbereitender Textlektüre wird jedoch vorausgesetzt. Die zu lesende Literatur wird über Stud.IP und den Seminarapparat der Bibliothek bereitgestellt.
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