Seminar: 4.03.2213 Theodor W. Adorno - Probleme der Moralphilosophie - Details

Seminar: 4.03.2213 Theodor W. Adorno - Probleme der Moralphilosophie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.2213 Theodor W. Adorno - Probleme der Moralphilosophie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.2213
Semester WiSe23/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 53
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Wartelisteneinträge 1
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 17.10.2023 14:00 - 16:00, Ort: V02 0-002
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

V02 0-002
Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (13x)
V02 0-003
Dienstag, 06.02.2024 14:00 - 16:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Seminarbeschreibung für Stud.IP:

In seiner 1963 gehaltenen Vorlesung Probleme der Moralphilosophie führt Theodor W. Adorno nicht, wie es in heutigen Vorlesungen üblich ist, lehrbuchmäßig und scheinbar neutral in Grundpositionen der philosphischen Disziplin Ethik ein. Stattdessen versucht er sich an einer Reflexion, inwieweit der Gegenstand der klassischen Moralphilosophie – letztlich das gute Leben – durch die historische Erfahrung von Auschwitz irreparabel beschädigt sei. Adorno fragt also sich selbst zitierend, ob „ein solches richtiges Leben heute überhaupt möglich sei, oder ob es bei dem bleiben muß, (…) daß es kein richtiges Leben im falschen gibt.“ (Adorno 2010: S. 9)

Zur Beantwortung dieser Frage widmet sich Adorno über weite Teile seiner Vorlesung den moralphilosophischen Vorstellungen des aufgeklärten Bürgertums, das für ihn in der Philosophie Kants seinen selbstbewussten Ausdruck findet. Gemäß dem programmatischen Anspruch kritischer Theorie, die Gegenstände der Philosophie nicht ahistorisch und dennoch auf ihren verbindlichen systematischen Gehalt abzielend zu diskutieren, kritisiert Adorno zum einen die kantische Moralphilosophie unter Rekurs auf ihre historischen und gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen, versucht aber zum anderen das über die bürgerlichen Verhältnisse hinausreichende an ihr zu bestimmen und festzuhalten. In seiner Darstellung greift Adorno auf gesellschaftstheoretische und psychoanalytische Aspekte ebenso zurück wie auf ästhetische Modelle. Wesentliche Teile dieser Vorlesung fanden schließlich Eingang in Adornos Hauptwerk Negative Dialektik (1966), genauer in dessen erstes Modell mit dem Titel Freiheit - zur Metakritik der praktischen Vernunft.

Die gemeinsame Lektüre der Vorlesung kann zum einen als Einführung in kritische Theorie, zum anderen zur vertieften Auseinandersetzung mit Problemen der klassischen Moralphilosophie dienen. Es ist vorgesehen, dass wir pro Seminarsitzung ca. eine Vorlesungssitzung von Adorno diskutieren.


Textgrundlage:

Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie (1963), hrsg. von Thomas Schröder, Berlin 2010, Suhrkamp stw 1983.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Begrenzung Fachwissenschaft (WiSe 2023/24)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung zu maximal 8 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Veranstaltungszuordnung:
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